Klippen, Regen, Risiko – wie wir fast zu viel wollten
So nah und doch so weit weg! Die norwegische Küste zeigt dir immer wieder, wie klein du bist... Anfänglich hatten wir die Seekarte studiert und wollten es "nur" etwa 500m Luftlinie südöstlich des Våganviking Camping Parkplatzes vom Ufer aus probieren. Die 100m Tiefenmarke schien hier verlockend nah in Wurfweite zu liegen. Doch nach etwa einer Stunde (!) Wandern, Klettern und waghalsigem Springen, bepackt mit Rute, Kescher und Eimer merkten wir schließlich: Selbst wenn wir es schaffen würden, wäre der Rückweg lebensgefährlich! Kurze Regenschauer machten die felsigen Klippen zu einer unberechenbar glitschigen Rutschfalle. Da wir aber nicht ganz umsonst gekommen sein und wenigstens noch ein bisschen Rest-Tide mitnehmen wollten, probierten wir es, erschöpft von der Wanderung, zumindest am parkplatznahen Ufer. Auch wenn es hier ufernah nicht ganz so tief ist, hat es dieser Spot zum Angeln als "Vågan bei Hauge i Dalane" in unseren Blog geschafft.
Spundwandkescher rettet den Tag
Wenn auch der eigentlich anvisierte Spot an jenem Tag unerreichbar blieb, war es doch ein erlebnisreicher Angeltag. Der Wind kam stramm aus Süd, und die herrlich schäumende Gischt um uns herum komplettierte eine fantastische Atmosphäre. Nachdem einige kleine Köhler und Makrelen unsere Köder genommen hatten, schien es mal wieder einer dieser nervigen Hänger im Seetang zu sein. Kaum war er gelöst, hing es schon wieder. Als ob sich der Haken von einem Phylloid gleich in den nächsten verirrte. Doch plötzlich zeigte sich der "Seetang" von seiner lebendigen Seite und begann sich zu wehren. Und tatsächlich! Es war in Wirklichkeit ein wunderschöner Tangdorsch, der den Köder genommen hatte. Dank unseres ultraleichten, 3m langen teleskopierbaren Spundwandkeschers konnte das goldbraune, knapp 70cm große Prachtexemplar sicher gelandet werden. Selbstredend, dass das Angeln in Vågan bei Hauge i Dalane damit zu einem Highlight der diesjährigen Norwegenreise avancierte.