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Angeln mit Dachzelt 2025 – Episode 2

Eintrag ins Reise-Tagebuch

Überblick
Story
Setup

Relevante Spots dieser Etappe:

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unseres Reiseverlaufs aus der Timeline:

Zum Erlebnisbericht

West-Ost-Passage unterm Regenradar

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge hieß es Abschied nehmen von Bergen. Gerne wären wir noch ein paar Tage geblieben, doch diesmal stand die große West–Ost-Passage an – unser Ziel: Skien, wo wir ein Haus eines Freundes hüten und erstmals die dortige Angellandschaft erkunden wollten.

Jagd nach einem trockenen Nachtplatz

Screenshot eines Regenradars zeigt ein dichtes Regenband über Südnorwegen – typische Wettersituation während der Angeln mit Dachzelt Tour 2025

Die Wetterlage machte die Planung allerdings knifflig: Zwei große Regengebiete sollten den Süden Norwegens überqueren. Mithilfe des Regenradars suchten wir nach einem Platz, der wenigstens etwas Schutz versprach – fündig wurden wir zwischen Skare und Håra am Folgefonna Nationalpark. Und auch zeitlich lag es etwa auf der Hälfte der Strecke.

Der imposante Zwillingswasserfall Låtefossen stürzt über Felsen hinab, umgeben von karger Bewaldung aus Laub- und Nadelbäumen

Die Fahrt dorthin bot reichlich Panorama: Fähre über den Hardangerfjord, ein grünes Wildflusstal und der bekannte Zwillingswasserfall Låtefossen, dessen Kraft durch den Regen noch eindrucksvoller wirkte.

Regenradar führt uns zu neuen Bekanntschaften

Der Platz, den wir uns ausgesucht hatten, lag zwischen zwei Tunneln, geschützt von einem Bergmassiv. Laut Regenradar bestand die Hoffnung, dass sich die dunklen Wolken auf der anderen Seite des Berges festhängen würden. Als wir ankamen, stand jedoch bereits ein Wohnmobil dort. Sollte unser Plan also scheitern?

Wir hielten ein paar Meter entfernt am Straßenrand, und ich ging zu Fuß hinunter, um mit dem Ehepaar zu sprechen. Das Kennzeichen verriet schnell, dass sie aus England kamen. Ich erklärte freundlich, dass wir uns diesen Platz wegen der Wettersituation ausgeguckt hätten, aber natürlich weiterfahren würden, um die Idylle nicht zu stören. Doch die beiden reagierten herzlich: Am Tag zuvor hätten sogar drei Camper hier gestanden – es sei also überhaupt kein Problem, wenn wir uns dazustellen würden. Dankbar nahmen wir das Angebot an und stellten Gary dazu.

Stimmen vor dem Zelt

Auto mit aufgeklapptem Dachzelt steht inmitten einer schroffen, rötlich-grünen Landschaft unter grauem Himmel – unterwegs beim Angeln mit Dachzelt

Ein kurzer Regenschauer zwang uns noch ins Auto, doch danach konnten wir das Zelt aufklappen. Die Hartschale stellten wir in den Wind, die Fenster blieben geschlossen. Recht früh krochen wir in unser gemütliches Nest, lasen noch ein wenig und schliefen bald ein.

Zwei Wärmflaschen liegen im gemütlichen Dachzelt, an der Zeltplane platziert – Wärme und Komfort beim Reisen und Angeln mit Dachzelt in Norwegen

Gegen 21 Uhr rissen uns Stimmen aus dem Schlaf: „Hello! Hello!“ Erschrocken öffneten wir den Eingang des Zeltes. War etwas passiert? Brauchte jemand Hilfe? Vor uns stand die nette Dame aus dem Wohnmobil – nicht etwa, weil sie Hilfe brauchte, sondern im Gegenteil: Mit einem Lächeln reichte sie uns zwei Wärmflaschen ins Zelt. In erstaunlich gutem Deutsch erklärte sie, dass die Nacht sicher kalt werden würde. Wir waren sprachlos vor so viel Freundlichkeit. Diese kleine Geste war in der feuchten, kühlen Nacht ein großes Stück Herzlichkeit – einfach megalieb! Natürlich bedankten wir uns und fragten uns unweigerlich: Hätten wir das auch gemacht?

Dauerregen und neues Zuhause auf Zeit

Leuchtende Herbstfarben säumen einen See mit felsigem Boden, tiefe Wolken hängen über der Landschaft und schaffen eine epische Stimmung

Bald schliefen wir wieder ein. Am Morgen konnten wir das Zelt, nur leicht feucht von den nächtlichen Schauern, noch rechtzeitig vor dem großen Regen einpacken. Nachdem wir die Wärmflaschen mit ein paar Dankesworten in einer Plastiktüte vor die Tür des Wohmobils gelegt hatten, fuhren wir los. Ein kurzer Kaffeestopp im Trockenen war uns vergönnt, dann begleitete uns Dauerregen quer durchs Land bis nach Skien. Dort freuten wir uns angesichts des Wetters auf ein paar Tage mit festem Dach über dem Kopf.

Nachdem wir ausgepackt, uns eingerichtet und Wäsche gewaschen hatten, gönnten wir uns noch eine Kleinigkeit zu essen. Dann fielen wir müde ins Bett.

Süßwasser statt Fjord

Auch der nächste Morgen begrüßte uns mit Dauerregen. Also verschafften wir uns mit Google Maps erst einmal einen Überblick über die Gegend. Wir stellten fest, dass Skien – obwohl am Fjord gelegen – gerade auch im Süßwasserbereich angeltechnisch einiges zu bieten hat. Also ging es ins örtliche Jagd- und Outdoorgeschäft.

Spiegelglatter Stulvann bei Skien mit Angler am Nordufer, tiefstehender Sonne und frühherbstlich gelb-grünen Laubbäumen, die sich im Wasser spiegeln

Von dem netten Verkäufer bekamen wir prompt eine Wochenlizenz für die Gewässer des Grenland Sportsfiskere Verbandes – inklusive Karte und dem Tipp, dass an Wochenenden die Schranken zu den Bergseen geöffnet sind. Und tatsächlich: In den folgenden Tagen streiften wir über Schotterwege durch endlose Wälder, hielten an türkisblauen Seen und reißenden Bergbächen, warfen die Ruten in Gumpen und Pools aus – und genossen die Abgeschiedenheit dieser Bilderbuchlandschaft. Mehr Details zu den einzelnen Gewässern erfährst du, wie immer, in unseren Revierberichten:

Ein Tag an der Flakvarbukta

Kleiner Wittling neben einem orange-gelben Pilker, auf den er beim Angeln in der Flakvarbukta bei Skien gebissen hat – der Köder ist fast so groß wie der Fisch selbst

So sehr uns das Süßwasserfischen in seinen Bann zog, probierten wir dennoch einen Meeresspot an der Ostküste. Ein ganzer Tag wurde der Flakvarbukta reserviert, da sie direkt vor der Haustür lag (hier geht's zum Revierbericht). Am hauseigenen Steg nahm ich mir vor, einmal den Grund mit der Faulenzer-Methode abzusuchen. Da es an jenem Tag nahezu windstill war und der Grund hier frei von Hindernissen war, konnte ich stundenlang ohne Hänger den Pilker über den Grund „hüpfen“ lassen.

Drei mit Kräutern und Gewürzen gefüllte Makrelen liegen auf einem Teller, bereit für den Ofen – frisch gefangen beim Angeln mit Dachzelt in Skien

Das Ergebnis? Offenbar war ich in die Kinderstube einer Wittlingsfamilie eingedrungen. Im Laufe des Tages hatte ich bestimmt 20 Wittlinge am Haken, die kaum größer waren als der 60g Pilker – leider alle zu klein für die Küche. Dazwischen überraschten uns immer wieder kräftige Makrelen über 40cm, deren Drill aufregend war – drei davon landeten am Ende auf dem Grill, der Rest im Freezer.

Neben diesen Fängen kam noch ein kleiner Bonus: Ein Biss, der sich anders anfühlte als bei den Makrelen. Kurz, kräftig und kontrolliert. Beim ersten Blick auf den Fisch dachte ich an eine Meerforelle, doch die kurze Maulspalte und die stark eingekerbte Schwanzflosse verrieten: Es war ein kleiner Lachs! Für die Küche etwas klein, aber als Erlebnis ein unvergesslicher Fang.

Falls du diese Spots selbst erleben möchtest, können wir dir unsere Unterkunft wirklich empfehlen. Dich erwarten ein herzlicher Gastgeber, ein Fensterblick direkt auf den Fjord, ein eigener Steg (auf Wunsch sogar mit kleinem Boot) und eine perfekte Lage – zwischen Salz- und Süßwasser, zugleich naturnah und doch stadtnah. Hier geht's zum Angebot auf booking.com

Einladung nach Risør

Doch schon tat sich die Tür zur nächsten Etappe auf: Eine vietnamesische Freundin schrieb uns über WhatsApp: „Ich komme diese Woche nach Risør und besuche Steinar und chị Kha. Bitte kommt nach Risør. Steinar liebt auch fischen. Bei ihm gibt es Schlafoptionen. Chị Kha hat gestern über euch gesprochen. Wir würden uns sehr freuen.“

Blutmond während der Mondfinsternis Anfang September, tiefrot leuchtend am Nachthimmel über Norwegen

Nachdem wir also die letzten Abende für Blutmondfotos und ein paar Aktivitäten mit unserem Gastgeber genutzt hatten, der inzwischen zurück gekehrt war, galt es, zu neuen Ufern aufzubrechen. Da Risør genau auf unserem nächsten Streckenabschnitt in den Süden lag und unsere Weiterreise auch genau in diesen Zeitraum fiel, nahmen wir die Einladung gerne an. Mehr zu diesem Trip gibt’s dann im nächsten Bericht.

Unser Setup auf dieser Reise
In nur wenigen Minuten auf- und abgebaut, bietet unser Dachzelt zuverlässigen Schutz bei Wind und Wetter – und echten Schlafkomfort. Decken und Kissen bleiben während der Fahrt einfach im Zelt, ohne dass die dynamische Dachlast überschritten wird. Ideal für spontane Etappen und festen Schlaf.