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Montagen zum Angeln auf Hornhecht

Mit System zum Biss gedrillt

Story
Rute & Rolle
Montagen

Perfekte Rahmenbedingungen

Es war ein wunderschöner Sommertag im dänischen Hvide Sande, an dem wir lernten, wie wichtig es ist, beim Angeln auf Hornhecht nicht nur eine einzige gute Montage parat zu haben. Im Juni 2015 war die Hornhecht-Saison in vollem Gange und wir konnten uns mit Erfolg zu einer Fischart drillen, die uns bis dato eher als Beifang bekannt war. Ausbleibender Erfolg trotz hoher Fischpräsenz zwang uns dazu, eine Montage nach der anderen auszuprobieren.

Einstieg mit Blinker

Wir benutzten schlanke Toby-Blinker. Die dünne, längliche Form und das glänzende Finish imitieren die Silhouette kleiner Küstenfische wie Sandaale oder junger Heringe, die dem natürlichen Beuteschema des Hornhechtes entsprechen. Da es die spezielle Anatomie des Hornhecht-Maules schwierig macht, den Haken optimal zu setzen, haben wir den Blinker etwas umgerüstet, teils mit kleineren Drillingen, teils mit speziellen Seidenfäden. Das Wasser brodelte von aktivem Hornfisch. Andere Angler zogen einen nach dem anderen an Land. Wir hingegen schoben in unserer Erfolglosigkeit Frust. Nachdem wir 3 Stunden lang alle Blinker-Montagen durchprobiert hatten, war es dann aber endlich so weit: Wir konnten unseren ersten Hornhecht landen! Wohlgemerkt nicht, weil er angebissen, sondern weil er sich in unserer Schnur verheddert hatte.

Umstieg auf Naturköder

Wir entschieden uns, den Fang zu „opfern“ und einige Filet-Streifen heraus zu schneiden, um wie die Angler um uns herum auf Naturköder-Montage umzusteigen. Teils boten wir diese passiv an einer Wasserkugel an, teils führten wir sie aktiv an einem Sbirolino. Und das war an jenem Tag der Schlüssel zum Erfolg. Nachdem wir in kürzester Zeit ein halbes Dutzend Hornhechte gefangen hatten, wurden schließlich die Schleusentore geöffnet und der Zauber war vorbei. Aber wir waren glücklich und konnten uns auf ein schönes Mittagessen zu viert freuen.

Fazit

Auch wenn an diesem Tag eine Montage besonders gut funktionierte, soll das nicht die Wirksamkeit anderer Varianten schmälern, die uns mittlerweile alle von ihrer Fängigkeit überzeugt haben. Bleib beim Angeln auf Hornhecht flexibel und drill dich zum Fisch – mit mehr als nur einer guten Montage!

Hier stellen wir dir ein bewährtes Grund-Tackle vor – bestehend aus Rute, Rolle und Hauptschnur –, das optimal auf die vorgestellten Montagen abgestimmt ist. Damit bist du bestens gerüstet, um dich erfolgreich zum Fisch zu drillen.

Savage Gear Parabellum CCS, 307cm, WG 12-32g

Die 307cm lange Parabellum CCS mit einem Wurfgewicht von 12-32g ist eine Meerforellenrute aus dem Hause Savage Gear – doch warum eignet sie sich perfekt für das Hornhechtangeln? Sie verfügt über eine semiparabolische Aktion mit einer gleichmäßigen Biegekurve, die dir hilft, die Schnurspannung während des Drills konstant zu halten. Gerade beim Hornhechtangeln ist das wichtig, da die Fische mit ihren schmalen Mäulern oft nur leicht gehakt sind und sich im Drill sehr lebhaft bewegen. Mit ihrer Länge von 307cm eignet sich die Parabellum CCS außerdem ideal für weite Würfe, denn Hornhechte halten sich häufig einige Meter vom Ufer entfernt auf. Zusätzlich passen die hier vorgestellten Montagen genau zum Wurfgewicht dieser Rute.

Shimano Stradic 4000 FM

Die Shimano Stradic 4000 FM ist eine leichte, salzwassertaugliche Stationärrolle, die eine perfekte Balance mit der vorgestellten Rute bietet. Was macht sie noch ideal für das Hornhechtangeln? Sie hat ein gutes Schnurfassungsvermögen und die Schnur liegt in weniger Wicklungen auf der Spule als bei kleineren Rollen. Das reduziert den Reibungswiderstand beim Verlassen der Schnur und ermöglicht weite Würfe. Weitere Eigenschaften wie die konisch zulaufende Spule und die V-förmige Abwurfkante unterstützen das perfekte Wurfverhalten zusätzlich.

Berkley X9 Braid, 0.14mm, Crystal, 300m

Bei der Berkley X9 Braid der Stärke 0,14mm in der Farbe Crystal handelt es sich um eine hochwertige 9-fach geflochtene Schnur. Diese Schnurstärke bietet ausreichend Stabilität, um nicht nur Hornhechte, sondern auch möglichen kapitalen Beifang in Küstennähe sicher an Land zu bringen – seien es Meerforellen in der Ostsee oder Pollack, Köhler und Co. an der norwegischen Küste. Die 300m bekommst du locker auf die vorgestellte Stationärrolle – du kannst sie noch mit günstigerer Füllschnur unterfüttern.

Basis-Montage

In der Basisvariante verbindest du mit einem Albright-Knoten ein etwa 1 Meter langes Stück 0,30er Fluorocarbon mit der Hauptschnur. Anschließend bindest du per Clinch-Knoten einen #10 Duo-Lock Karabiner mit Tönnchen-Wirbel daran, in den du den 15g schweren, silberblauen Toby-Blinker einhängst.

Haken-Upgrade

Du machst es genauso wie bei der Basisvariante, ersetzt im Anschluss aber zur Reduzierung der Fehlbissquote den Toby-Drilling durch einen kleineren #10er-Drilling. Idealerweise schaltest du noch ein 3-5cm langes-Vorfachstück zwischen Haken und Sprengring, um ein Aushebeln zu verhindern. Falls dir die zwei Clinch-Knoten am kurzen Vorfach zu kompliziert sind, kannst du stattdessen auch einfach einen kurzen #10er-Fluoro-Stinger in den Sprengring fädeln.

Seidenfaden

Eine hornhechtspezifische Alternative zum kleineren Haken sind Seidenfäden. Die zahllosen kleinen Zähne des Hornhechts verhaken sich darin wie bei einem Klettverschluss – besser als jeder Haken und dabei schonender. Um einen möglichen Meerforellenbeifang nicht zu verlieren, kannst du zusätzlich einen #6er- Einzelhaken am Sprengring montieren.