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Auf Hornhecht angeln mit Blinker oder Naturköder-Montage

Es war ein wunderschöner Sommertag im dänischen Hvide Sande, an dem wir lernten, wie wichtig es ist, beim Angeln auf Hornhecht nicht nur eine einzige gute Montage parat zu haben. Im Juni 2015 war die Hornhecht-Saison in vollem Gange und wir konnten uns mit Erfolg zu einer Fischart drillen, die uns bis dato eher als Beifang bekannt war. Ausbleibender Erfolg trotz hoher Fischpräsenz zwang uns dazu, eine Montage nach der anderen auszuprobieren. Auch wenn an diesem Tag eine Montage besonders gut funktionierte, soll das nicht die Wirksamkeit anderer Varianten schmälern, die uns mittlerweile alle von ihrer Fängigkeit überzeugt haben:

Schlanke Blinker perfekt angepasst

Wir benutzen schlanke Toby-Blinker oder vergleichbare Produkte zum Angeln auf Hornhecht. Als Gewichtsklasse wählen wir 15-20g. Die dünne, längliche Form und das glänzende Finish imitieren die Silhouette kleiner Küstenfische wie Sandaale oder junger Heringe, die dem natürlichen Beuteschema des Hornhechtes entsprechen.

Toby-Blinker

Es ist vorteilhaft, den Toby-Blinker an einem 100cm langen und 0.30-0.35er starken Fluorocarbon-Vorfach zu präsentieren. Das verleiht der Montage etwas Dehnung, um die lebendigen Bewegungen der Fische abzufedern, die in der Regel nur ganz leicht gehakt sind.


Die spezielle Anatomie des Maules macht es schwierig, den Haken optimal zu setzen. Durch kreative Lösungen kann die Fehlbissquote allerdings minimiert werden. Gerne stellen wir dir einige dieser Innovationen aus der Angler-Community als Insider-Tipps für das Angeln auf Hornhecht vor:

Anpassung 1 – Kleiner Haken auf Distanz

Ersetze den standardmäßig am Toby montierten Drilling durch einen kleineren der Größe 10 oder 12. Du kannst diesen entweder direkt an den Sprengring des Blinkers anbringen. Idealerweise schaltest du aber noch ein 2-3cm langes Stück Schnur dazwischen. So nimmst du dem Fisch zusätzlich die Möglichkeit des „Aushebelns“. Wenn dir das zu friemelig ist, probiere es einfach mit einem Fluoro-Stinger mit 10er Drilling.


Anpassung 2 – Seidenfäden

Nutze extra für das Hornhechtangeln angebotene Seidenfäden statt eines Hakens. Die zahllosen kleinen Zähne des Hornhechts verhaken sich darin wie bei einem Klettverschluss. Viele Hornhecht-Angler schwören auf diese Technik und halten sie für sicherer und gleichzeitiger schonender als die Verwendung eines Drillings. Beachte aber, dass du dadurch möglichen Meerforellenbeifang verlierst, den man zur Hornhechtzeit immer mal erwarten kann. Deswegen könnte eine Hybridlösung mit einem zusätzlich montierten Einzelhaken die Montage deiner Wahl sein.

Naturködermontage – passiv & aktiv

Eine andere absolut fängige Variante für das das Angeln auf Hornhecht ist die Verwendung von Naturködern wie Fischfetzen. Sowohl beim aktiven Fischen als auch beim passiven Anbieten des Köders konnten wir super Erfolge verzeichnen.

Passives Anbieten

Fädele eine Wasserkugel auf die Hauptschnur und verbinde sie über einen Tönnchenwirbel mit einem etwa 60cm langen und 0.30-0.35er starken Fluorocarbon-Vorfach. An dessen Ende befestigst du einen Einzelhaken, auf den du einen schmalen, 2-3cm langen Fischfetzen ziehst. Auch hier wieder unbedingt die Hakenspitze frei lassen. Das Vorfach ist bewusst etwas kürzer gewählt, damit du die Möglichkeit hast, den Köder auch knapp unter der Oberfläche anzubieten. Einfach Einwerfen und warten, bis der Hornhecht den guten Happen samt Wasserkugel runterzieht. Warte unbedingt ein paar Sekunden mit dem Anschlag.


Aktives Anbieten

Fädele einen sinkenden Sbirolino mit 20-25g Gewicht auf die Hauptschnur und dahinter eine Perle zum Schutz des Knotens, der die Hauptschnur mit einem Tönnchenwirbel verbindet. An das andere Ende knotest du ein etwa 100cm langes und 0.30-0.35er starkes Fluorocarbon-Vorfach das mit einem Einzelhaken abschließt. Darauf ziehst du du einen schmalen, 2-3cm langen Fischfetzen, wobei du die Hakenspitze frei lässt. Diese Montage wird weit eingeworfen und relativ zügig eingekurbelt. Erfahrungsgemäß stürzen sich die Hornhechte darauf.

Fazit

Zurück zu unserem Angeltag in Hvide Sande. Das Wasser brodelte von aktivem Hornfisch. Andere Angler zogen einen nach dem anderen an Land. Wir hingegen schoben in unserer Erfolglosigkeit Frust. Nachdem wir 3 Stunden lang alle Blinker-Montagen durchprobiert hatten, war es dann aber endlich so weit: Wir konnten unseren ersten Hornhecht landen! Wohlgemerkt nicht, weil er angebissen, sondern weil er sich in unserer Schnur verheddert hatte. Wir entschieden uns, diesen Fisch zu „opfern“ und schnitten uns einige Filet-Streifen heraus, die wir anschließend als Naturköder anboten. Und das war an jenem Tag der Schlüssel zum Erfolg. Nachdem wir in kürzester Zeit ein halbes Dutzend Hornhechte gefangen hatten, wurden schließlich die Schleusentore geöffnet und der Zauber war vorbei. Aber wir waren glücklich und konnten uns auf ein schönes Mittagessen zu viert freuen. Fazit: Bleib beim Angeln auf Hornhecht flexibel und drill dich zum Fisch – mit mehr als nur einer guten Montage!

Das nötige Material für alle beschriebenen Montagevarianten haben wir hier für dich zusammengestellt:

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