Wenn das Meer zu groß zum Angeln scheint – die Küste lesbar machen
Überall Wasser. Die Weite der norwegischen Küste erschlägt einen in den ersten Tagen förmlich. Wo fängt man nur an? Für uns als typische Uferangler sind bei der Spotsuche immer drei Kriterien entscheidend: Zugänglichkeit, Empfehlungen und die Analyse von Seekarten – Struktur, Bodenbeschaffenheit und vor allem große Tiefen in Wurfweite. So schrumpft ein scheinbar endloser Küstenstreifen meist schnell auf eine Handvoll potenzieller Spots zusammen. Genau so war es auch bei unserem Aufenthalt in Hammerfest.
Spot-Realität in Hammerfest: Nicht alles ist zugänglich
Ein Abschnitt fiel uns auf der Karte sofort ins Auge: Eine mit Industrie bebaute Landzunge bei Indrefjord, die wie ein Finger ins Meer hineinragte und vielversprechend schien. Doch vor Ort folgte die Ernüchterung. Alle Zugänge zum Wasser waren durch Zäune der umliegenden Firmen blockiert. Der einzige erreichbare Platz zum Angeln dort war eine kleine Hafenbohle in Rypefjord, zugänglich über eine unscheinbare Zufahrt hinter einer Kfz-Werkstatt. Aber würden die Tiefen, die wir von hier aus anwerfen könnten, ausreichen, um größere Fische zu erwischen?
Angeln zwischen Industrie und Erfolg – der Spot, der uns überraschte
Der Spot hat uns wirklich positiv überrascht! Einerseits konnten wir hier einige stattliche Dorsche von über 60 cm Länge landen – ein echter Erfolg für jeden Angler. Andererseits punktet die kleine Hafenbohle durch ihre hervorragende Zugänglichkeit: Du kannst direkt vor Ort parken und musst nur wenige Schritte gehen, um deinen ersten Wurf ins Wasser zu machen. Natürlich ist die Umgebung, geprägt von industrieller Bebauung, nicht das, was man sich typischerweise unter der malerischen Kulisse des hohen Nordens vorstellt. Doch mit der richtigen Perspektive und einem gezielten Fokus wird selbst ein solcher Ort zu einem großartigen Angelerlebnis.
Kurze Wege, große Tiefe – der Spot für zwischendurch
Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass der Spot besonders für kurze Angelausflüge ideal ist, da du keinen langen Fußmarsch zurücklegen musst und die Wurfdistanzen schnell Tiefen erreichen, die vielversprechend sind. Trotz der anfänglichen Skepsis würden wir den Spot jederzeit wieder besuchen. Denn letztlich zählt nicht nur die Umgebung, sondern vor allem das Erlebnis, und das war hier wirklich außergewöhnlich.