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Die Savage Gear Parabellum CCS 10’1″, 12-32g – Eine Meerforellenrute im Praxiseinsatz
Neues aus dem Testlabor
Überblick
Story
Testbericht
Preisvergleich
Technische Daten
ALLGEMEINES
Standard-Rute
⇒ Bauart
Steckrute
⇒ Teile
2
⇒ Länge
307 cm
⇒ Transport
157 cm
⇒ Gewicht
188 g ⚠️
BLANK
Carbon
⇒ Aktion
moderate fast (semiparabolisch)
⇒ Kraft
medium heavy (MH)
⇒ WG von
12 g
⇒ WG bis
32 g
RINGE
Hersteller unbekannt
⇒ Anzahl
13
⇒ Einlagen
SiN
⇒ Montage
Einsteg-Ringe mit Doppelsteg-Leitring
GRIFF
Kork + TPE
ROLLENHALTER
Alien Lock Down Rollenhalter
Stärken & Schwächen
➕ geringes Gewicht
➕ langer Griff kann Balance kompensieren
➕ präzise, weite Würfe
➕ gute Rückmeldung & Drill-Action
➖ leichte Kopflastigkeit
Bewertung
85%
92%
90%
88%
84%
Auf den Punkt
Leichte Meerforellenrute mit starker Wurfleistung und feiner Rückmeldung. Geeignet für Küste und Binnengewässer, überzeugt durch Verarbeitung, Vielseitigkeit und kraftvolle Drill-Action. Kleine Balance-Abstriche sind verschmerzbar – insgesamt eine klare Empfehlung für ambitionierte Spinnangler.
Auf der Suche nach der perfekten Meerforellenrute
Es gibt Angelgerät, das begleitet einen viele Jahre – bis es plötzlich verschwindet. So erging es mir mit meinem alten Meerforellentackle, das beim Schleppen in einer Bucht vor Hammerfest den Abgang machte und in den Tiefen des Meeres versank.
Der Verlust war ärgerlich, aber auch eine Chance: Die neue Meerforellenrute sollte leichter, länger und für weite Würfe optimiert sein – und mit montierter Rolle gleichzeitig so ausbalanciert, dass man sie an der Ostseeküste ganztägig ermüdungsfrei auf den Fisch der 1000 Würfe einsetzen kann.
Auf der Angelwelt Berlin verliebte ich mich zunächst in eine Stationärrolle, die perfekt in dieses Profil passte: die ultraleichte, salzwassertaugliche Shimano Vanford 4000 FA. Doch die Suche nach der dazu passenden Rute gestaltete sich deutlich schwieriger.
Ernüchterung bei der Rutensuche
Nach vielen Besuchen in Angelläden – immer mit der Rolle in der Tasche, um die Balance zu testen – war ich enttäuscht: Entweder war die Rute zu kurz oder das Setup kopflastig. Keine Meerforellenrute über 3 Meter brachte den Schwerpunkt wirklich an den Rollenfuß.
Bevor ich mich aber mit der Entscheidung „andere Rolle, kürzere Rute oder Kopflastigkeit akzeptieren“ auseinandersetzen wollte, blieb noch ein Hoffnungsträger: die Savage Gear Parabellum CCS 10'1" mit einem Wurfgewicht von 12–32g. Der Hersteller gibt kein Rutengewicht an, aber viele Onlineshops nennen 157g bei 307 cm Länge – Traumwert oder Copy-Paste-Fehler (Transportlänge ist 157cm)?
Da ich sie in keinem Laden fand, bestellte ich sie online bei Angelplatz – einem Shop mit breitem Portfolio und guten Preisen.
Erster Eindruck & Verarbeitung
Als das Paket ankam, war die Spannung groß. Schon beim Auspacken der Rute wurde deutlich, dass Qualität und Liebe zum Detail stimmen – wie man es von einem Big Player wie Savage Gear erwartet. Wie bereits in der einleitenden Story beschrieben, interessierte mich zum Start aber besonders ein Detail: das Rutengewicht. So begann der Test mit einem kleinen Faktencheck.
Händlerangabe vs Realgewicht
Ich legte die Rute auf eine Küchenwaage. Damit die Ringe nicht den Boden berührten, platzierte ich vorher ein Handy darunter und stellte mit der Tare-Taste das Ausgangsgewicht auf 0g. So konnte ich das reine Eigengewicht messen: 188g statt der oft genannten 157g – viele Händlerangaben sind also fehlerhaft. Trotzdem fühlte sich die Rute erstaunlich leicht an.
Schwerpunkt mit Vanford 4000 FA
In Kombination mit der Vanford blieb dann auch erwartungsgemäß eine leichte Kopflastigkeit. Durch den langen Korkgriff konnte ich die Rute jedoch bequem unter den Ellenbogen klemmen und das Gewicht kontern – das Setup wirkte sofort ausbalanciert.
Der semiparabolische Carbon-Blank überzeugte auf Anhieb:
saubere Biegekurve
zuverlässig abfedernde Aktion
gleichzeitig kein „wabbeliges“ Gefühl
Nach Schlägen in den luftleeren Raum war die Rute sofort wieder straff. Dazu der matte Blank ohne dicke Lackschicht: leicht, robust und mit angenehm „materialechter“ Haptik.
Praxistest am Wasser
Obwohl es mir in den Fingern kribbelte, musste der erste Einsatz warten – der alljährliche Frühjahrsausflug an die Ostsee war gerade vorbei, als die Rute ankam. Ihre Feuertaufe sollte sie deshalb erst auf unserer ‚Angeln mit Dachzelt‘-Tour 2025 erleben – genauer gesagt auf der Insel Askøy bei Bergen. Ein lauer Sommerabend, salzige Luft und das leise Schaukeln der Boote am Steg – bessere Bedingungen hätte es kaum geben können (hier geht's zum Revierbericht).
Eleganter Naturkork-Griff
Als ich den Plastikschutz vom Korkgriff zog, fühlte es sich an wie das Abziehen einer Schutzfolie von einem neuen Smartphone: ein kurzer, unwiederbringlicher Moment. Jetzt war klar: Ab hier ist es nicht mehr neu – jetzt wird gefischt. Der warme Naturkork in der Hand, samtweich und robust zugleich, machte sofort Lust auf die ersten Würfe.
Aufladung beim Wurf
Schon beim ersten Wurf war ich begeistert: Die Rute lud sich sauber auf und katapultierte den aerodynamischen Savage Gear Seeker ISP (9,8cm / 23g), fast bis ans gegenüberliegende Ufer. Die 13 kleinen Ringe verursachten dabei keinen merkbaren Reibungsverlust, im Gegenteil: Sie kombinierten die Wurfweite mit einer fantastischen Präzision.
Auch beim Köderführen spielte die Parabellum ihre Stärken aus:
langsames Einkurbeln
schnelle Spinnstops
kleine Jerkbewegungen
Alles ließ sich präzise umsetzen, und der Blank übertrug jede Rückmeldung – ob Bodenkontakt, Hindernisse oder leichte Anfasser.
Gute Drilleigenschaften
Als die Dämmerung einbrach, kündigten springende Kleinfische die Aktivität von Räubern an. Und tatsächlich: Ein Biss! Zwar keine Meerforelle, sondern ein halbstarker Pollack – doch der Drill demonstrierte eindrucksvoll, was die Rute kann: dynamisch, sicher und kontrolliert.
Vom Fjord zum Fjell
Auch an norwegischen Bergseen konnte die Parabellum überzeugen. Stehen die Fische weit draußen, spielt sie ihre Länge voll aus und wird zum entscheidenden Faktor. Einschränkungen gibt es trotzdem: Weniger aerodynamische Köder wie Spinner erreichen nicht die maximale Wurfweite, und enge Uferbereiche sind weniger ideal.
Zum Fisch gedrillt
An den Bergseen brachte mir die Parabellum nicht nur Bachforellen, sondern auch kräftige Barsche. Ein gelungener Rutentest für Vielseitigkeit und Performance am Wasser endete so mit einem schönen Erfolgserlebnis.
Fazit
Die Savage Gear Parabellum CCS 10'1" (12-32g) ist eine ausgezeichnete Wahl für Küstenangler, die eine leichte, feinfühlige und kraftvolle Meerforellenrute suchen. Wer lange Sessions am Wasser plant, findet hier das richtige Werkzeug für den sprichwörtlichen „Fisch der 1000 Würfe“. Auch für Wolfsbarsch, Hornhecht, Makrele oder andere kampfstarke Räuber in Küstennähe eignet sie sich hervorragend.
Abschluss eines gelungenen Rutentests
In Verarbeitung, Handling und Praxiseinsatz hat mich die Rute überzeugt. Kleine Abstriche bei der Balance sind verschmerzbar, betrachtet man die Gesamtperformance. Ob an der Küste auf Meerforelle oder im Bergsee auf Barsch und Bachforelle – die Parabellum liefert zuverlässig in allen Situationen. Für mich gehört sie zu den besten Ruten, die ich bislang gefischt habe – eine klare Empfehlung für alle Meerforellenfans und vielseitigen Spinnfischer.
Preisvergleich
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