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Leichtes Pilken vom Boot und vom Ufer

Mit System zum Biss gedrillt

Story
Basis-Tackle
Montagen & Technik

Zwischen Fjord und Fels – leichtes Pilken mit Adrenalinfaktor

Der Wind trägt Salz in der Luft, die Dünung ist sanft, und die ersten Möwen kreischen über dem Fjord. Vom Ufer aus fliegt der Pilker in weitem Bogen hinaus – ein satter Einschlag, dann zügig bis zum Grund absinken lassen. Ein paar schnelle Kurbelumdrehungen, ein Spinnstoppzack!, der Anschlag sitzt. Am anderen Ende tobt ein Köhler in der Tiefe. Wenige Augenblicke später gleitet der blitzblanke Räuber ans Tageslicht. Nicht weit entfernt hebt ein Angler auf dem Boot seinen Pilker vertikal an, lässt ihn wieder taumeln – auch dort herrscht Spannung pur.

Leichtes Pilken vom Boot und Ufer – Technik, Tackle & Tipps

Ob vom Boot oder vom Felsen: Leichtes Pilken ist eine der vielseitigsten Methoden, um Dorsch, Pollack und Köhler erfolgreich zu beangeln – besonders in ufernahen, tiefen Bereichen. Entscheidend ist das richtige Setup, die passende Köderführung und ein gutes Gefühl für Tiefe, Strömung und Fischverhalten. In diesem Beitrag zeigen wir dir passende Ruten, Montagen und Führungsstile – und worauf es beim Pilken wirklich ankommt.

Hier stellen wir dir ein bewährtes Basis-Tackle vor – bestehend aus Rute, Rolle und Hauptschnur –, das optimal auf die vorgestellten Montagen abgestimmt ist. Damit bist du bestens gerüstet, um dich erfolgreich zum Fisch zu drillen.

Balzer Magna Nordic Neo Baltic Jigger 160, 200cm, WG 60-160g

Die Balzer Magna Nordic Neo Baltic Jigger 160 mit 200cm Länge und einem Wurfgewicht von 60–160g ist wie gemacht für das vertikale Angeln vom Boot. Ihre straffe, aber feinfühlige Spitze ermöglicht eine exakte Köderführung und eine direkte Bisserkennung. Dank der kurzen Bauweise lässt sich der Fisch nahe am Boot deutlich leichter landen, denn geworfen wird hier nicht – der Pilker wird einfach abgelassen. Der komfortable, zweiteilige Duplon-Griff liegt angenehm in der Hand und macht auch längere Drills oder häufiges Anheben des Köders nicht zur Belastung. Eine rundum durchdachte Wahl für Dorsch, Pollack oder Köhler unter dem Boot.

Shimano Twin Power SW 6000 HG C

Beim Pilken vom Boot stehen Robustheit, Bremskraft und Schnurfassung im Vordergrund – genau hier spielt die Shimano Twin Power SW 6000 HG C ihre Stärken aus. Da du vom Boot aus nicht ständig werfen musst, sondern den Pilker einfach vertikal ablassen kannst, ist das etwas höhere Gewicht der Rolle kein Nachteil. Dafür bist du bestens gerüstet, wenn ein kampfstarker Fisch einsteigt. Die kraftvolle Bremse und die stabile Bauweise der Twin Power machen sie zur idealen Wahl für den Einsatz auf hoher See.

Shimano Kairiki 8, 0.28mm, multicolor, 300m

Beim Pilken vom Boot ist eine höhere Tragkraft entscheidend – du rechnest mit größeren Fischen und brauchst Reserven in der Tiefe. Die Shimano Kairiki 8 multicolor mit 0,28 mm Durchmesser bietet genau das: Sie ist achtfach geflochten, dadurch besonders rund und gleitet leise und geschmeidig durch die Ringe. Ihre Farbwechsel helfen, die abgelassene Tiefe gut einzuschätzen. Dank der größeren Rollengröße kannst du 300m Schnur bequem spulen – genug für tiefe Spots und längere Drills auf dem Meer.

Die Montage

Über einen Tönnchenwirbel der Größe #8, der gleichzeitig als Sollbruchstelle dient, verbindest du die Hauptschnur mit etwa einem Meter abriebfestem 0,80mm starkem Hardmono. Am besten verwendest du dafür den Fat-Mono-Knoten, mit dem du auch am anderen Ende einen Karabiner mit Tönnchenwirbel der Größe #6 befestigst – hier wird später der Pilker eingehängt. Wähle das Pilkergewicht so, dass er schnell den Grund erreicht und dabei Kleinfischschwärme durchschneidet, ohne dass sie ihm folgen können. In den meisten Fällen sind mindestens 80g, besser noch 100g, eine gute Wahl für das leichte Pilken vom Boot. Gelb-Orange ist unsere Farbe des Vertrauens.

Methode 1: Konsequentes grundnahes Anbieten

Du lässt den Pilker bis auf den Grund absinken und kurbelst ihn anschließend zügig 1–3 Meter nach oben, um Hänger zu vermeiden. Dann spielst du ihn durch reines Heben und Senken der Rute – ganz ohne Kurbeln. Diese Methode hält den Köder dauerhaft in Grundnähe, wo sich besonders Dorsch und Leng häufig aufhalten.

Methode 2: „Einpilken“ durch die Wassersäule

Auch hier beginnt alles mit dem Absinken bis auf den Grund. Danach "pilkst" du ihn etappenweise nach oben: Du hebst den Pilker mit einem Ruck an, senkst die Rute wieder ab und kurbelst in dieser Phase die lockere Schnur ein. So durchfischst du systematisch die Wassersäule. Die Geschwindigkeit passt du dem Verhalten der Fische an – mal langsam und verführerisch, mal aggressiv und schnell.

Methode 3: Unterbrochenes Absinken

Lass den Pilker nicht einfach bis zum Grund durchrauschen, sondern stopp ihn beim Absinken immer wieder für 1–2 Sekunden durch einen kurzen Griff in die Schnur. Diese Pausen lassen den Köder wie einen taumelnden oder verletzten Beutefisch wirken – ein unwiderstehlicher Reiz für Köhler, Makrelen und Pollack. Spürst du dabei plötzlich einen „schweren“ Stopp oder einen kurzen Ruck, heißt es: sofort Bügel umklappen und anschlagen!