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Angeln mit Dachzelt – Das Finale in Südnorwegen

Es war der längste Abschnitt auf unserer Rückreise von Hammerfest, den wir am Stück zurücklegten. Nachdem wir um 5 Uhr in der Früh die Fähre in Bodø verlassen hatten, nutzen wir die auf dem Schiff getankte Energie, um 12 Stunden in Richtung Süden zu fahren. Nach dieser Marathonstrecke war an Angeln nicht mehr zu denken. Wir fielen einfach nur wie tot in unser Dachzelt fielen, nachdem wir einen fantastischen Stellplatz gefunden hatten.

Die letzte Nacht im Dachzelt

Ein aufgebautes Dachzelt auf einem gepflegten Schotterparkplatz bei Klæbu, daneben eine saftig grüne Wiese, an die ein See anschließt, in dem man Angeln kann

Top-Stellplatz bei Klæbu

Der Stellplatz lag etwa 20 km südlich von Trondheim, in der Nähe von Klæbu, auf einem sehr gepflegten Schotterplatz. Der Blick auf einen malerischen See war wunderschön, und rustikale Holzsitzgruppen auf einer vorgelagerten Rasenfläche luden zum Verweilen ein.


… zum Angeln mit Dachzelt

Auch Angeln ist hier möglich. Eine Informationstafel zeigte uns, dass man hier für 60 NOK eine Angellizenz erwerben kann. Du kannst hier Salmoniden, Hecht und Barsch ans Band bekommen. Gerne hätten wir es probiert, doch wie gesagt, unser Fitnesszustand ließ es einfach nicht mehr zu.

Ein Aushang an dem See bei Klæbu, auf dem Informationen zum Erwerb einer Angellizenz und zu den Fischarten zu finden sind, die man hier angeln kann

Stattdessen gönnten wir uns noch einen kleinen Happen und ein Erfrischungsgetränk, bevor wir uns im Dachzelt schlafen legten, um Energie für die letzten Etappen der Reise tankten. Es ist aber wirklich ein empfehlenswerter Spot zum Angeln mit Dachzelt, nicht zuletzt auch wegen des kleinen, sauberen Sanitärgebäudes in unmittelbarer Laufnähe. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: Es war die letzte Nacht, die wir auf dieser Reise im Dachzelt verbringen würden.

Von Skien zur Südküste

Aber warum war das unsere letzte Nacht im Dachzelt? Einige Monate zuvor hatten wir den Kontakt zu einem alten Jugendfreund wiederaufgenommen, den wir vor 20 Jahren aus den Augen verloren hatten. Er war inzwischen nach Norwegen ausgewandert, doch wir wussten nicht, wie er dort lebte. Kurzentschlossen schrieben wir ihn auf unserer Weiterreise an, eigentlich nur, um nach einem guten Stellplatz für unser Dachzelt zu fragen. Zu unserer Freude lud er uns jedoch ein, in seiner Einliegerwohnung zu übernachten. So verbrachten wir einen wunderbaren Abend miteinander. Als kleines Dankeschön hinterließen wir ihm ein Stück Heilbutt-Filet. Es war großartig, alte Erinnerungen aufleben zu lassen und zu sehen, wie sich unsere Leben in den letzten zwei Jahrzehnten entwickelt hatten.


Blick von einem Haus in der Nähe von Skien auf den kleinen gepflegten Garten, den dahinter liegenden Fjordausläufer und einen bewaldeten Hügel - der blaue Himmel ist fast wolkenfrei

Rauer Norden weicht zartem Süden

Wir befanden uns hier übrigens in der Nähe von Skien, einer kleinen Stadt an der norwegischen Ostküste, südwestlich von Oslo. Der Abschied fiel uns schwer, aber wir nahmen uns vor, bald mehr Zeit in dieser Region zu verbringen.


Besonders aus anglerischer Sicht ist die norwegische Ostküste für uns noch unentdecktes Terrain – und wir freuen uns schon darauf, es bei einer zukünftigen Reise zu erkunden.

Nochmal Angeln rund um Lyngdal

Von Skien führte uns die Fahrt weiter nach Lyngdal, ganz im Süden Norwegens. Hier waren wir zur bereits erwähnten Silberhochzeitsfeier eingeladen – der eigentliche Grund, warum jede Wartezeit auf diverse Fähren so schmerzte. Wir konnten diese Stunden nämlich nicht einfach hinten dranhängen, sondern mussten einige atemberaubende Panoramen links liegen lassen, um pünktlich anzukommen. Doch das war eine bewusste Entscheidung: Die wundervolle Zeit mit unseren Freunden in Lyngdal war es wert.


Ein Angler versorgt waidgerecht eine frisch gefangene Makrele auf einem Felsen bei Baly Brygge, neben ihm liegt eine Angelrute und eine Köderdose

Abschiedsangeln

Auch das Angeln kam in den folgenden Tagen noch einmal in den Fokus. Nach zwei erfolglosen Versuchen an bisher unbefischten Bergseen, lieferte der bewährte Spot aus vergangenen Reisen, Baly Brygge, dann doch noch ab – zumindest ein paar Makrelen für den Grill.


Zusammen mit ein paar leckeren Pilzen, die wir fanden, war die Verpflegung gesichert. So genossen wir die letzten Tage in der südnorwegischen Natur in vollen Zügen. Spannend war übrigens der Moment, als wir unsere QOOL-Box öffneten, um die Gelegenheit zu nutzen, die Kühlakkus einzufrieren. Wir waren begeistert: Nach sieben Tagen ohne Strom war der Fisch nicht einmal angetaut! Wirklich ein empfehlenswertes Produkt.

Colorline-Lifehack als Schlussakt

Leider neigte sich unsere Reise dem Ende zu. Wie in den vergangenen Jahren wollten wir auch diesmal die skandinavische Halbinsel mit der Fähre von Kristiansand verlassen und in Hirtshals das dänische Festland erreichen. Diesmal probierten wir jedoch einen Colorline-Lifehack aus: In Norwegen gibt es spezielle Angebote für Tagesreisen nach Dänemark, die von Norwegern genutzt werden, um duty-free Alkohol und Tabak zu kaufen. Diese Touren sind deutlich günstiger als eine normale One-Way-Fährfahrt. Wir ließen einfach die Rückreise der Tagestour ausfallen – und es funktionierte wunderbar! Leider gibt es diesen Trick nicht in umgekehrter Richtung, da man für die Rückfahrt gestrichen wird, wenn man die Hinreise nicht antritt. Klicke hier, um mehr zu diesem Lifehack zu erfahren.

Angeln mit Dachzelt – Das Fazit

Angeln mit Dachzelt - Ein Opel Astra K Sports Tourer mit einem verschlossenen iKamper Skycamp 3.0 Mini auf dem Dach steht auf der Kaimauer einer Anlegestelle in der Nähe von Lyngdal

Nachspielzeit 2025?

Unser ehrliches Fazit zum „Angeln mit Dachzelt“? Unser Skycamp bot uns absolute Flexibilität, höchstmögliche Nähe zum Wasser, hervorragenden Schlafkomfort und kinderleichte und blitzschnelle Bedienung.


Negative Punkte fielen uns vielleicht auch deswegen kaum auf, da wir dank lieber Freunde immer wieder Nächte in einem festen Haus verbringen konnten, ohne unser Budget zu sehr zu belasten. Einfach die perfekte Hybridlösung, für die wir unendlich dankbar waren! Auch Regentage mit dem Dachzelt mussten wir nicht testen. So ungewöhnlich das auch ist für Norwegen, aber es gab einfach keine auf dieser Tour! Bestimmt werden wir das auf einer zukünftigen Reise aber noch erleben.

Wo ist Verbesserungspotential? Ein Privatsphärenzelt wird unser Setup künftig abrunden – sei es als Toilettenplatz, als windgeschützter Umkleidebereich oder vielleicht sogar als Duschzelt. Zudem müssen wir noch effizienter packen. Ein durchdachtes Ruten-Transportsystem und mehr organisierter Stauraum in Form von Schubladen werden uns helfen, den Platz im Auto besser zu nutzen. Wir halten dich auf dem Laufenden über die Lösungen, die wir uns für zukünftige Trips einfallen lassen.


Kühlkette hat gehalten!

Die QOOL-Box hat uns definitiv überzeugt: Sie hält ihren Inhalt auch ohne Strom über viele Tage hinweg gefroren – der einzige Nachteil ist der große Volumenbedarf im Kofferraum. Der Einzelfall definiert, ob eine teure Strom-Lösung mehr Sinn macht. Wir finden QOOL auf jeden Fall cool!

Ein Angler hält ein Paket mit tiefgefrorenen Fischfilets in der Hand, die er gerade aus einer QOOL-Box genommen hat - mit der anderen Hand signalisiert er durch einen Daumen nach oben, dass der Fisch nach vielen Tagen immer noch tief gefroren ist

Unser Projekt „Angeln mit Dachzelt“ im Jahr 2024 war insgesamt eine Reise voller Entdeckungen, unvergesslicher Momente und wertvoller Erinnerungen: nicht nur eine Angeltour, sondern eine Reise zu uns selbst – und wir können es kaum erwarten, das nächste Kapitel aufzuschlagen.

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